Solide Leistung im 4. Testspiel

(Jens Gillmann) Der FC Tägerwilen war am vergangenen Samstag Gast auf der Güttingersreuti. Mit einem Gegner auf Augenhöhe aus der 3. Liga wollte man den Formstand messen. Die Sonne war zwar ebenso Gast auf der Gütti – aber der Wind blies einem kalt um die Ohren. Trotzdem fanden wiederum treue FCWB Anhänger den Weg zum Kunstrasenfeld.

Eine 1. Halbzeit mit neuer Formation

Gegenüber der vergangenen Woche trat man mit einer gänzlich neuen Formation auf. Armend Aliu und Patrik Bailer setzten auf ein 4-4-2 System mit einer Raute im Mittelfeld. Die 4-er Abwehrkette bildeten Marco Racaniello, Ramon Scherrer, Pepe Rosa und Jan Eschenmoser. Im Mittelfeld agierten als effektiver 6-er Levin Alder, auf leicht linker Position Suri Thavarasa und auf halb rechts Joel Züllig. Ivo Eschenmoser komplettierte das Mittelfeld zur erwähnten Raute. Vorne trat man entsprechend offensiv mit einer Doppelspitze um Rinor Hiseni und Granit Neziri auf.

Der Spieltstart war erneut temporeich und man spürte den Hunger des Teams auf diese interessante Partie. In den ersten 25 Minuten hatte der FCWB klar mehr Spielanteile und der Ballbesitz überwog beim Heimteam. Zwei sehr gute Chancen konnten in der 10. und der 18. Minute durch Neziri und Thavarasa verzeichnet werden. Nach 25 Minuten kam Tägerwilen zu mehr Ballbesitz. Der FCWB liess den Gegner etwas mehr von hinten heraus aufbauen und stand tiefer als zuvor. Tägerwilen kam in der Folge zu drei Cornern. Den dritten wussten die Gäste geschickt zu nutzen und aus dem Rückraum heraus machten sie das 0:1 (29. Minute). Danach begann wieder eine stärkere Phase des FC Weinfelden-Bürglen. Schöne und durchaus sehenswerte Kombinationen sahen die Zuschauer an der Seitenauslinie. In Minute 35 bediente Hiseni Thavarasa perfekt und dieser schloss diesen temporeichen Spielzug zum 1:1 Ausgleich ab. Vor der Pause kamen nochmals zwei vielversprechende Abschlüsse von Levin Alder (Weitschuss aus 25 Metern) und Joel Züllig hinzu. Das 1:1 war dann auch nach 45 gespielten Minuten der Zwischenstand.

Umstellung in der zweiten Hälfte

Die Spielhälfte zwei wurde wieder in der gewohnten 4-3-3 Formation angegangen. Yves Dietrich ersetzte im Mittelfeld Levin Alder. Joel Züllig besetzte gemeinsam mit ihm die Doppel-6. Auf dem Flügelspiel kamen wiederum Tiago Rosa und Fabian Wick zum Einsatz und ersetzten den Torschützen Suri Thavarasa und Granit Neziri. Colin Zbinden nahm die 10-er Position von Ivo Eschenoser ein und Res Erismann sowie Jelle Ernie ersetzten die beiden Innenverteidiger Pepe Rosa und Ramon Scherrer. Während der FCWB auf sein gewohntes System umstieg kam Tägerwilen in der 2. Halbzeit zu mehr Chancen und erhöhte seinen Ballbesitz aus der Hälfte eins um einige Prozente. Eine solide Verteidigungsarbeit und nur wenige Zuspielfehler im Aufbau brachte aber die nötige Sicherheit die man sich in diesem Spiel wünschte. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff gelang dem Heimteam erneut eine sehenswerte Ballstafette. Das schnelle und präzise Zuspiel von Colin Zbinden auf Fabian Wick brachte die Führung in dieser Partie - Wick machte den Ball flach ins kurze Eck. In der Folge konnten noch einige hochkarätige Möglichkeiten durch Tiago Rosa, Rinor Hiseni und Granit Neziri erarbeitet werden. Tägerwilen kam in der 70. Minute dann ebenso nochmals zu einer sehr guten Chance. Die Gäste setzten den schön platzierten Ball aber an die Querlatte – diese Unachtsamkeit war einer der wenigen Fehler der zweiten Hälfte der Partie. In Minute 75 ging Rinor Hiseni mit Applaus vom Platz – Granit Neziri ersetzte ihn. Kurz danach hatte er den Führungsausbau beinahe noch auf dem Fuss. Es blieb aber bis zum Schluss beim knappen Erfolg des Heimteams. In der Abrechnung ging der Sieg aber durchaus in Ordnung. Aufgrund der grösseren Anzahl der sehr guten Torchancen war der 2:1 Heimsieg in diesem Testpiel absolut verdient.

Fazit: Gute und überlegte Spielzüge prägten diesen Test an diesem kalten und windigen Samstag. Das Match zeigte klar auf, dass man gewillt ist die wichtigen Tore in der bevorstehenden Meisterschaft vor allem aus dem Spiel heraus erzielen will. Das hohe Spieltempo wird im Moment in jedem Training weiter aufgebaut.Vor allem auch in konditioneller Hinsicht kann das Team Fortschritte aufweisen. Was auch Chef-Trainer Aliu nochmals hervorhebt: „Die Mannschaft arbeitet seit mehreren Wochen hochkonzentriert und stellt sich der anspruchsvollen Trainingseinheiten bravourös. Die konditionellen Fortschritte sind demnach auch wenig überraschend. Wollen wir allerdings unseren gewünschten Tempofussball weiter verbessern, sind da schon noch einige Einheiten notwendig. Heute haben wir die Mannschaft mit einer neuen Formation etwas ins kalte Wasser geworfen, was sie allerdings ganz ordentlich gemacht hat. Wir müssen auch organisatorisch Alternativen zu unserem gewohnten Spielsystem entwickeln, deshalb kann man heute von einem gelungenen Test sprechen. Die unnötigen Eigenfehler der Vorwochen hat man deutlich reduzieren können, auch die Umschaltmomente bei Ballverlusten hat das Team heute besser gemacht. Wir müssen allerdings noch deutlich ruhiger am Ball werden und Lösungen im Ballbesitz gezielter schaffen. Auch das Balltempo und das Spiel ohne Ball ist noch nicht auf dem Niveau, wo wir das gerne haben würden. Unter dem Strich können wir aber sagen, dass wir uns im Fahrplan befinden.“ Es werden weitere Einheiten notwendig sein, um den Formstand am 30. März 2019 auf dem Niveau zu haben, welchen man für das bestehen in der 3. Liga benötigt.    

Am Samstag in einer Woche treten wir zum Test gegen den FC Neukirch-Egnach an. Das Match der beiden Dritt-Ligisten startet um 15:30 und findet erneut auf der Güttingersreuti statt.

Telegramm

Samstag, 23. Februar 2019
FC Weinfelden-Bürglen - FC Tägerwilen 2:1 (1:1)

Kunstrasen Güttingersreuti - 50 Zuschauer
Tore FCWB: 1:1 Thavarasa 35’, 2:1 Wick 57’

FCWB: Kocadayi, Racaniello, Rosa Pepe, Scherrer, Eschenmoser Jan, Alder, Züllig, Thavarasa, Eschenmoser Ivo, Neziri, Hiseni, Erni, Dietrich, Rosa Tiago, Wick, Zbinden, Erismann

FC Tägerwilen: Benz, Geisselhardt, Berger, Portela da Silva, Fantov, Aliu, Mulaj, Zulfiu, Kalludra, Huber, Eugster, Morales, Affentranger, Steiger, Hermann