Auswärtsspiel in Romanshorn punktelos

(Jens Gillmann) Der trübe Herbstnachmittag begleitete das Team und die Fans des FCWB nach Romanshorn. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle der vorangegangenen Nacht wurde das Match in Absprache mit dem OFV und den Teams vorverschoben auf den Kantiplatz. Da dieser über kein Licht verfügt startete man bereits um 15:30. Gewillt die Form des vergangenen Spiels zu bestätigen, trat man in derselben Startformation auf wie zu Hause zuvor gegen die Fortuna. So begegnete man sich also durchaus auf Augenhöhe – ähnlich zum Spiel des letzten Wochenendes.

1. Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten

Die Startformation war ein Ebenbild der letzten Partie. Im Goal stand Mergim Asipi. Die 4-er Abwehrkette bildeten Joel Braun, Marco Racaniello, Jelle Erni und Jan Eschenmoser. Im 5er Gürtel des Mittelfelds agierten Erdon Abdurahimi, Ljiridon Ceka, Levin Alder und Fabian Wick – hängende Spitze war Benet Uka. Einzelspitze war wie in den letzten Partien auch Rinor Hiseni.

Um 15:30 wurde die Partie auf dem ebenso nassen Platz eröffnet. Zu Beginn verzeichneten die Weinfelder einige sehr gute Möglichkeiten. In der 05. Minute ging der Ball knapp über die Querlatte – Benet Uka hatte die Führung auf dem Fuss. Auch Marco Racaniellos Weitschuss verfehlte das Tor nur knapp. Nach 15 Minuten kamen auch die Romanshorner zur ersten guten Chance. Der Ball gelang der linken Aussenlinie entlang gefährlich zur Mitte wo man eigentlich nur einschieben hätte müssen. Zum Glück vergab der FC Romanshorn diese Chance. Zwischen der 15. Und der 35. Minute reihten sich die Chancen nacheinander auf. Sowohl Rinor Hiseni wie auch die Platzherren kamen zu Spielszenen, die eigentlich die sichere Führung hätte bedeuten müssen. Doch auch da fiel kein Treffer und man musste sich auf beiden Seiten mit einem torlosen Remis in die Kabinen begeben. Die erste Hälfte gehört aufgrund der Spielanteile klar dem FCWB. Aufgrund der letzten Spielminuten war ein leichtes Chancenplus des heimischen FC Romanshorn zu verzeichnen. Dies auch aufgrund dessen, dass der FCWB zu oft aus der Innenverteidigung heraus das Mittelfeld zu überbrücken versuchte. Einige dieser Aufbauszenen führten zu Ballverlusten die man in der zweiten Hälfte zwingend unterbinden wollte.

Zweite Hälfte mit weniger Tempo und klar mehr Zuspielfehler

Gleich zu Beginn kam neu Tiago Rosa Ferreira aufs Feld für Fabian Wick. Er lancierte zu Beginn der zweiten Hälfte einen Hammerschuss der leider von der Verteidigung noch geblockt werden konnte. Auch hier lag das Tor förmlich zum Greifen nah in der Luft. Die Quote der Fehlpässe war zu Beginn der zweiten Hälfte merklich angestiegen. So brachte man das Heimteam mehr als gewollt immer wieder in Ballbesitz welcher sich in der 60. Minute in zwei hintereinander folgende Eckstösse äusserte. Während man den ersten noch abwehren konnte stand beim zweiten Corner der eingewechselte Stanic frei und konnte diese zweite Standardsituation zum Führungstor nutzen (60‘). Nach diesem Führungstreffer konnte Levin Alder einen Freistoss aus etwa 26 Metern ausführen. Der Ball zielte in Richtung Lattenkreuz – der heimische Keeper hatte aber genügend Zeit, um sich auf den leichten Flatterball einzustellen. In der 77. Minute verlor man erneut die Kugel aus dem Aufbauspiel heraus und der Gegner war wachsam und konnte alleine vor unserem Keeper Asipi auf 2:0 erhöhen. Das schien bereits eine Vorentscheidung zu sein in dem Spiel – denn der FCWB fand zu diesem Zeitpunkt keine Mittel, den Rückstand zu verkürzen. Nur eine Minute später kam Romanshorn in der eignen Platzhälfte erneut in Ballbesitz – der rechte Aussenläufer Greenway, schon Schütze zum 2:0, macht mit einem hohen Schlenzer über unseren Schlussmann den Sieg perfekt (3:0, 78‘). Nach diesen schnellen drei Toren muss man leider sagen, dass der Effort aus dem Match der Vorwoche in der zweiten Hälfte kaum spürbar war. Aufgeben wollte man aber in den Reihen des FCWB noch nicht. Auf Jan Eschenmoser’s Lauf über die rechte Seite folgte die Flanke zu Levin Alder. Der Keeper der Romanshorner griff im Flug daneben und so konnte Levin zum 3:1 verkürzen. In der Folge konnte man aber keinen grossen Druck mehr aufbauen und der Schlusseffort verpuffte. Endresultat auf dem Platz Weitenzelg war nach 90 Minuten 3:1.

Fazit: In dieser Partie konnte man in der ersten Hälfte sehr gute 30 Spielminuten zeigen. Die Unkonzentriertheit nahm aber gegen Ende der 1. Hälfte stets zu und man legte dem Gegner oftmals die Chancen vor die Füsse. Man liess dann zu Beginn des 2. Durchganges mehr zu und machte entscheidende individuelle Fehler. Der Gegner wusste diese eiskalt zu nutzen und verzeichnete dadurch drei Treffer. Unsere Schlussoffensive war letztendlich zu wenig durchschlagend und man kam nur auf einen Treffer heran. Fakt ist, dass man die Chancen in Hälfte eins nicht nutzte und die gute Spielphase nicht mit zählbarem Erfolg krönen konnte. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Luft dünner und man gab das Spiel fast leichtsinnig aus den Händen. Am kommenden Sonntag trifft der FC Weinfelden-Bürglen auswärts auf den FC Besa I. Die St. Galler verzeichnen 6 Punkte aus sieben Spielen und stehen auf Platz neun der Tabelle. Mit dieser unnötigen Niederlage gelangen wir wieder unter den Strich. Wichtig scheint es nun weiter mit Einsatz zu trainieren, mit Einsatzwillen und Kampfgeist den Focus aufkommende Spiele zu lenken.

Telegramm

Samstag, 10. Oktober 2020
FC Romanshorn II - FC Weinfelden - Bürglen I 3:1 (0:0)

Sportplatz Weitenzelg Romanshorn , Kantonsschulplatz, Zuschauerzahl 80

Torfolge: 1:0 Kristijan Stanic 60‘, 2:0 Louie Joseph Greenway 77‘, 3:0 Louie Joseph Greenway 78‘, 3:1 Levin Alder 85‘

FC Romanshorn 2: Raphael Fässler, Fabian Züllig, Gian Lieberherr, Alex Sallmann (C), Joel Eichenberger, Damian Koller, Diego Huber, Mete Sahin, Louie Joseph Greenway, Cédric Bieri, Ricardo Oliveira Pinhal, Kristijan Stanic, Patrick Marolf, Sim Rui Meixeiro Sim, Rafael Alves Lobo, Baton Kuqi, Yanick Bürgy, Elias Papadopoulos

FC Weinfelden – Bürglen 1: Mergim Asipi, Jan Eschenmoser, Ljiridon Ceka, Jelle Erni, Joel Braun, Marco Racaniello (C), Fabian Wick, Levin Alder, Erdon Abdurahimi, Rinor Hiseni, Uka Benet, Finn Ziegler, Dominik Rietmann, Domenik Fröhli, Tiago Rosa Ferreira, Joel Züllig, Ciaran Concannon